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Normen
Allgemeine Informationen zum Schutz Ihrer Hände
Schutzhandschuhe oder Chemikalien-Schutzhandschuhe sind Teil der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Zur Vermeidung zahlreicher Verletzungsmöglichkeiten insbesondere am Arbeitsplatz muss die Beschaffenheit und Qualität der Handschuhe die PSA-Richtlinie 89/686/EWG („Verwendung persönlicher Schutzausrüstung“) erfüllen und aktuellen Sicherheitsnormen entsprechen.
Die vielfältigen Risiken werden dabei unterschiedlich klassifiziert. Damit Sie beim Kauf von Schutzhandschuhen die richtige Wahl treffen, wurde ein Kennzeichnungssystem entwickelt, an dem Sie sich orientieren können. Es unterscheidet drei Gefährdungskategorien. Alle Handschuhe der Jugitec®-Serie sind für die höchste Schutzkategorie III ausgelegt, erfüllen je nach Modell die DIN EN 388 („Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken“) sowie die DIN EN 374 („Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen“) und werden jährlich von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle baumustergeprüft.
Schutzklassen für Handschuhe
Kategorie I bei minimalen Risiken: die Schutzanforderung ist gering, passend sind Handschuhe in einfacher Ausführung, z. B. Haushaltshandschuhe. Diese Handschuhe dürfen vom Hersteller selbst getestet und neben Artikelname, Artikelgröße, Artikelnummer und der Herstelleradresse mit dem CE-Kennzeichen versehen werden.
Kategorie II bei mittleren Risiken: Handschuhe dieser Kategorie schützen vor mechanischer Gefährdung, also vor Schnitten, Abrieb, Durchstoßen und Weiterreißen. Sie werden von unabhängigen Prüfinstituten zertifiziert. Handschuhe der Kategorie II weisen einen Stempel auf mit dem CE-Kennzeichen, dem Piktogramm der DIN EN 388 für „Mechanische Gefahren“ und Leistungskennzeichen auf. Ferner werden sie mit dem Gebrauchsanleitungssymbol „i“, dem Artikelname, der Artikelgröße und Artikelnummer sowie der Herstelleradresse versehen. Den Namen und die Adresse der Zertifizierungsstelle finden Sie in der Produktanleitung für die Handschuhe.
Kategorie III bei hohen Risiken / Schutz vor irreversiblen und tödlichen Gefahren:
Die Schutzhandschuhe weisen material- und ausführungsbedingt Eigenschaften auf, die bei korrekter und sorgfältiger Anwendung vor den oben genannten Gefahren schützen. Die Kennzeichnungen auf dem Handschuh zeigen neben dem CE-Kennzeichen die Kennnummer des akkreditierten Prüfinstitutes, DIN EN 388- und DIN EN 374-Piktogramme, des Weiteren Leistungskennzeichen, Gebrauchsanleitungssymbol "i", Artikelname, Artikelgröße und Artikelnummer sowie die Herstelleradresse.
Beachten Sie: Schutzhandschuhe haben eine temporär begrenzte Schutzwirkung! Durch aufwendige Tests haben wir die Jugitec®-Modelle auf ihre spezifische Widerstandsfähigkeit getestet und geben Ihnen in der Gebrauchsanleitung genau dazu Auskunft. Bei sachgemäßer und sorgsamer Anwendung sind Sie optimal geschützt und verfügen über ein Produkt mit hervorragender Qualität.
DIN EN 388
Diese Norm beschreibt die europaweiten Anforderungen für Handschuhe zum Schutz vor den mechanischen Risiken Stich, Schnitt, Abrieb und Weiterreißfestigkeit. Außerdem legt sie die Prüfverfahren, die Kennzeichnung und die Herstellerinformationen der Schutzhandschuhe fest.
Handschuh-Kennzeichnung
Das Piktogramm „Mechanische Verfahren“, erkennbar an dem Hammer-Symbol, wird auf dem Handschuh aufgebracht. Darunter wird ein vierstelliger Zahlencode genannt, z. B. „3442“. Dieser Code verweist auf:
[Ziffer 1] Abriebfestigkeit (Einstufung 0 – 4)
[Ziffer 2] Schnittfestigkeit (Einstufung 0 – 5)
[Ziffer 3] Weiterreißfestigkeit (Einstufung 0 – 4)
[Ziffer 4] Durchstoßfestigkeit (Einstufung 0 – 4)
Eine „0“ zeigt jeweils die niedrigste Leistungsebene an.
Test | Leistungsstufe | |||||
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |
Abriebfestigkeit (Zyklen) | <100 | 100 | 500 | 2000 | 8000 | |
Schnittfestigkeit (Faktor) | <1,2 | 1,2 | 2,5 | 5,0 | 10,0 | 20,0 |
Weiterreißfestigkeit (in Newton) | <10 | 10 | 25 | 50 | 75 | |
Durchstoßfestigkeit (in Newton) | <20 | 20 | 60 | 100 | 150 |
DIN EN 374
Diese europäische Norm schreibt die notwendigen Eigenschaften von Handschuhen, die vor Eindringen von Mikroorganismen und / oder Chemikalien schützen sollen, fest. Sie definiert außerdem die Begrifflichkeiten und nennt die Anforderungen.
Penetration
Eindringen von gefährdenden Mikroorganismen und / oder Chemikalien durch Löcher im Schutzhandschuh. Anhand von Luft-Leck-Tests und Wasser-Leck-Tests werden Handschuhe auf Dichtigkeit geprüft. Dieser Prüfung liegt der sogenannte AQL-Wert (Akzeptables Qualitäts Level) zugrunde.
Das Piktogramm „Mikroorganismus“ erscheint auf Handschuhen, wenn sie beim Penetrationstest mindestens die Leistungsstufe 2 erreichen.
Leistungsebene | AQL-Wert | Inspektionsebene |
Ebene 3 | < 0,65 | G1 |
Ebene 2 | < 1,5 | G1 |
Ebene 1 | < 4,0 | S4 |
Permeation
Beim Kontakt mit gefährdenden Chemikalien dringen diese nach einer bestimmten Zeit durch den Schutzhandschuh. Die Durchbruchszeit kann je nach Material und Chemikalie variieren, daher wird die Permeation ermittelt. In den Herstellerinformationen muss eine Aufstellung über permeationsgeprüfte Chemikalien mit dem jeweiligen Schutzindex enthalten sein. Des Weiteren hat der Hersteller darin einschränkend darauf hinzuweisen, dass die individuellen Bedingungen am Arbeitsplatz keine Angaben zur exakten Schutzdauer möglich machen. Denn konkrete Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Abrieb und Weiteres können die Materialstabilität eines Schutzhandschuhes negativ beeinflussen.
Handschuh-KennzeichnungDas Piktogramm „Chemikalienfestigkeit“, symbolisiert durch einen Erlenmeyerkolben, erscheint auf dem geeigneten Schutzhandschuh zusammen mit der Nummer der Prüfnorm, drei Kennbuchstaben und den Zahlen der ermittelten Schutzklasse. Die unter dem Piktogramm genannten Kennbuchstaben stammen von zwölf in der Norm festgelegten, aber auch zusätzlichen Testchemikalien, bei denen eine Permeationszeit von Minimum 30 Minuten festgestellt wurde.
Kennbuchstabe | Testchemikalie | CAS-Nummer | |
A | Methanol | 67-56-1 | Primäralkohol |
B | Aceton | 67-64-1 | Keton |
C | Acetonitril | 75-05-8 | Nitrilverbindung |
D | Dichlormethan | 75-09-2 | Chloriertes Paraffin |
E | Kohlenstoffdisulfid | 75-15-0 | Schwefel mit organischer Verbindung |
F | Toluol | 108-88-3 | Aromatischer Kohlenwasserstoff |
G | Diethylamin | 109-89-7 | Amin |
H | Tetrahydrofuran | 109-99-9 | Heterozyklische und Ätherverbindung |
I | Ethylacetat | 141-78-6 | Ester |
J | n-Heptan | 142-85-5 | Alipatischer Kohlenwasserstoff |
K | Natriumhydroxid 40 % | 1310-73-2 | Anorganische Base |
L | Schwefelsäure 96 | 7664-93-9 | Anorganische Säure |
Die Durchbruchszeiten bei den Chemikalientests werden nach Schutzklassen von 0 bis 6 eingestuft. Eine „0“ zeigt jeweils die niedrigste Leistungsebene an. Erreicht die Permeationszeit eines Handschuhmodells bei drei Testchemikalien mindestens die Klasse 2, gilt er als chemikalienbeständig.
Klasse 0 < 10 min
Klasse 1 > 10 min
Klasse 2 > 30 min
Klasse 3 > 60 min
Klasse 4 > 120 min
Klasse 5 > 240 min
Klasse 6 > 480 min
Das Piktogramm „Geringe Chemikalienfestigkeit“ bzw. „Wasserdichtigkeit“ wird durch ein Becherglas mit einem Fragezeichen darin dargestellt. Es bedeutet eingeschränkten Chemikalienschutz und erscheint auf Handschuhen, die bei mindestens einer der oben genannten Prüfchemikalien die Klasse 2 nicht erfüllen, aber den Penetrationstest bestanden haben. Das Piktogramm wird zusammen mit dem Symbol für Information ("i") angegeben, das auf die Herstellerinformationen des Handschuhs verweist.
